Reisen

17.09.2024

Wer lange Urlaub macht, lebt län­ger

Längere Auszeiten sind wichtig für die Erholung. Sie können auch dazu beitragen, das Leben zu verlängern. Was einen guten Urlaub ausmacht - und welche Effekte er hat.

© Unsplash / Vidar Nordli-Mathisen

Ein langer Urlaub bietet die perfekte Gelegenheit, sich so richtig zu erholen.

Es ist die schönste Zeit im Jahr: Einfach am Strand liegen und nichts tun. Oder endlich aktiv sein und durch wunderschöne Landschaften wandern. Dabei spielt es noch nicht mal eine Rolle, ob der Urlaub zu Hause oder an einem anderen Ort stattfindet. Hauptsache Körper und Psyche finden ihren Ausgleich.

Welche langfristigen Effekte ein erholsamer Urlaub haben kann, zeigt die Helsinki Businessmen Studie aus Finnland. Ein Forschungsteam untersuchte anhand der Daten von rund 1.200 Managern die Auswirkungen längerer Auszeiten auf die Lebensdauer. Die Ergebnisse waren eindeutig. Teilnehmer, die längere Urlaubszeiten hatten, zeigten eine geringere Sterblichkeit im Vergleich zu denen mit kürzeren Urlauben. Wie kommt das?

Urlaub hat viele positive Effekte

Die positiven Effekte des Urlaubs sind vielfältig – und nicht vergleichbar mit kürzeren Auszeiten. Während Entspannung zunächst nur reduzierte Aktivität beschreibt, bewirkt Erholung im Urlaub körperliche Veränderungen. „Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol gehen zurück, der Blutdruck reduziert sich, die Muskelanspannung wird weniger und der Schlaf oft besser“, erklärt die Psychologin Barbara Horvatits-Ebner.

Urlaub bietet auch eine soziale und meditative Komponente. Im Urlaub besteht oft die Gelegenheit, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Soziale Interaktionen sind nicht nur gut für die Seele, sondern auch für die Gesundheit des Gehirns. Psychologin Horvatits-Ebner betont aber auch einen gegenteiligen Effekt: „Nicht erreichbar zu sein, kann sehr erholsam sein“. Indem man sich auf sich selbst fokussiert und die Zeit allein als Freiraum zu nutzt, lernt man die eigenen Bedürfnisse besser kennen. Zudem lassen sich kreative Ressourcen freilegen.

Das macht einen guten Urlaub aus

Um entspannen zu können, müssen aber auch die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Bei der Wahl für ein erholsames Reiseziel sind Aspekte wie Klima, Höhenlage und medizinische Versorgung besonders wichtig. Gerade starke Hitze über 30 Grad, die im Sommer in beliebten Urlaubsregionen wie dem Mittelmeer mittlerweile omnipräsent ist, beeinträchtigt den Erholungseffekt und kann sogar Gesundheitsrisiken mit sich bringen.

Unabhängig von ihrem Urlaub suchen viele Menschen Entspannung inzwischen auf eine andere Art: Indem sie der Arbeit von vornherein nicht zu viel Raum zu geben. Immer mehr Arbeitnehmer achten bei der Jobsuche auf Möglichkeiten wie Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten. So lässt sich arbeitsbedingter Dauerstress wenn nicht vermeiden, so doch wenigstens reduzieren. Eine gute Work-Life-Balance schützt die Gesundheit, führt zu mehr Energie und höherer Produktivität. Überanstrengte Arbeitnehmer, die keine Balance finden, leiden hingegen unter Stress oder Schlafstörungen. Und sind dauerhaft urlaubsreif.