7 Dinge, die unwahrscheinlicher sind als der 100. Geburtstag
Ein Jahrhundert leben? Halten viele für ausgeschlossen. Dabei ist die Chance gar nicht so gering. Andere Dinge sind da viel unwahrscheinlicher. Eine kleine Auswahl.
100 Jahre alt werden? Das ist doch eine Laune der Natur, ein Phänomen, das höchstens mal ab und zu vorkommt. Okay, auf die Vergangenheit mag das zutreffen. In den 1970ern zum Beispiel gehörten 100-Jährige noch zu einer verschwindend kleinen Gruppe. 484 von ihnen gab es damals in Deutschland. Inzwischen sieht das ganz anders aus: Ihre Zahl hat sich vervierfacht und beträgt mittlerweile fast 20.000. Und es werden in Zukunft immer mehr. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Neugeborene ein ganzes Jahrhundert erleben, bereits heute bei 24 Prozent und ist damit weitaus größer als folgende Dinge.
1. Eine Meisterschaft (für alle Nicht-Bayern)
Wissen Sie noch, wer der letzte Fußballmeister war, der nicht Bayern München hieß? Es war Borussia Dortmund in der Saison 2011/2012, also vor inzwischen fast zehn Jahren. Seither räumten stets die Münchener die Trophäe ab. Und geht es nach den Buchmachern, sind sie auch in der neuen Saison haushoher Favorit auf den Titel – mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent (siehe Grafik).
Für die anderen Teams stehen die Chancen deutlich schlechter. Fans von Borussia Dortmund (Chance: elf Prozent) und RB Leipzig (Chance: acht Prozent) können wenigstens noch träumen. Für den Rest sind die Siegchancen marginal, bei den Aufsteigern braucht es sogar die zweite Nachkommastelle, um überhaupt noch eine Chance ermitteln zu können. Die Leistung des 1. FC Kaiserslautern, der 1998 als Aufsteiger die Meisterschale gewann, bleibt wohl auf ewig unerreicht.
2. Ein tödlicher Unfall
Crash auf der Autobahn, verunglücktes Flugzeug, entgleister Zug: Wer Zeitung liest oder durch seinen Newsfeed scrollt, könnte mitunter meinen, die Welt sei ein Ort voller tödlicher Gefahren. Ein Blick in die Statistik relativiert jedoch dieses Gefühl. So lag das Risiko, durch einen Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, im Jahr 2019 bei 1:16.042.000 (0,000006 %); ähnlich sicher ist man in Deutschland mit der Bahn und weltweit mit Kreuzfahrtschiffen unterwegs. Etwas gefährlicher geht es hingegen im Straßenverkehr zu. 2019 kosteten hier Unfälle einen von 27.000 Deutschen das Leben. Trotzdem ein durchschnittliches Risiko von „nur“ 0,004 %. Die weitverbreitete Angst vor Gewittern ist übrigens auch eher unbegründet. Die Wahrscheinlichkeit, hierzulande tödlich vom Blitz getroffen zu werden, beträgt gerade einmal 1:20.000.000 (0,000005 %). Bezogen auf die Einwohnerzahl Deutschlands sind das vier Tote pro Jahr.
3. Die Entdeckung von Außerirdischen
Eine Frage, die uns Menschen seit ewigen Zeiten beschäftigt: Sind wir allein im All? Eigentlich unvorstellbar bei der Masse an Sternen in der Milchstraße und den Galaxien im Universum. Und dennoch: Weder Teleskope noch Raumsonden konnten bisher Wesen à la E.T. ausfindig machen. Laut Forschern der Universität Oxford wird sich daran so schnell auch nichts ändern. Ihren Berechnungen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit für die Existenz außerirdischen Lebens im gesamten Weltall bei lediglich 15 Prozent. Betrachtet man unserer Galaxie, sind es sogar nur 0,4 Prozent. Erdähnliche Planeten wurden nämlich bisher so gut wie keine entdeckt.
4. Ein 5-Euro-Gewinn im Lotto
Wie gering die Chance auf einen Lottogewinn ist, weiß wohl jeder, der Woche für Woche hartnäckig seine Scheine ausfüllt – und bei den Ziehungen trotzdem immer wieder leer ausgeht. Denn um bei 6aus49 den Hauptgewinn abzusahnen, muss man schon ordentlich Glück haben: Die Wahrscheinlichkeit auf sechs Richtige plus Zusatzzahl liegt nämlich bei dürftigen 1:140 Millionen, also 0,00000072 Prozent. Große Hoffnungen, wenigstens in der untersten Gewinnklasse erfolgreich zu sein, braucht man sich leider auch nicht zu machen. 1:76 oder 1,3 Prozent – so mau ist die Chance, dass ein Mini-Gewinn von fünf Euro ins Portemonnaie wandert.
5. Ein Mann, der im Haushalt mithilft
Obwohl sich in Sachen Gleichstellung schon viel verändert hat, scheint die Arbeit in deutschen Haushalten noch weitgehend traditionell verteilt zu sein. Fragt man zum Beispiel Frauen, wer bei ihnen zuhause putzt, sagen nur 16 Prozent, dass vor allem die Männer regelmäßig Eimer und Lappen in die Hand nehmen. Ähnlich sieht es bei der Kinderbetreuung aus. Während 42,2 Prozent der Mütter mit einem Kind unter drei Jahren in Elternzeit sind, bleiben nur magere 2,6 Prozent der Männer eine Zeit lang daheim.
6. Eine Mehrlingsgeburt
Wohl jeder kennt Zwillinge, sei es aus dem eigenen Familien- und Bekanntenkreis oder einfach nur aus den Medien, in denen etwa die Kaulitz-Brüder dauerpräsent sind. Doch so „häufig“ uns prominente Zwillinge begegnen, so sind sie doch ziemlich selten. Die Wahrscheinlichkeit für ein Frau, bei einer Schwangerschaft mehr als ein Kind zur Welt zu bringen, ist extrem gering. Laut der sogenannten Hellin-Regel bekommt nur eine von 85 Frauen Zwillinge (1,2 %), bei einer von 7000 Schwangerschaften werden Drillinge geboren (0,01 %) und Vierlinge sind mit jeder 600.000. Geburt (0,0002 %) noch seltener.
7. Die eigene Existenz
1:102640000, so verschwindend gering ist in etwa die Wahrscheinlichkeit, dass jeder einzelne Mensch auf der Welt genau als dieser Einzelne existiert. Mit seiner Haut-, Haar- und Augenfarbe, mit seiner Intelligenz, Gehirnstruktur und den genetischen Voraussetzungen, um 70 oder vielleicht doch eher 100 Jahre alt zu werden. Damit wir sind, wer wir sind, braucht es nämlich einiges an Zufällen. Zuerst unsere Eltern, die sich in der Masse an potenziellen Partnern überhaupt erst einmal kennenlernen mussten. Dann die Zeugung: Unter den rund zwölf Billionen Spermien, die ein Mann im Laufe seines Lebens produziert, mussten genau die Richtigen den Weg zu den etwa 100.000 Eizellen der Frau finden. Das Ganze gilt natürlich nicht nur für die Eltern, sondern für alle Arten von Großeltern-Generationen davor. Jeder Mensch ist eben ein Wunder.